*Unter Sternen"

Poesie – Bildende Kunst – Klangkunst – Musik – Vernissage – Ausstellung bis 14. Mai 2023
*Unter Sternen*. Gloria Damijan und Herbert Lacina in Kooperation mit Gabriela Hütter.
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Ein multidisziplinäres Projekt mit Poesie, Bildender Kunst und Musik!

Wie sich Poesie, Bildende Kunst und Klangkunst respektive Musik gegenseitig inspirieren, zeigen am
16. April Gloria Damijan und Herbert Lacina in Kooperation mit Gabriela Hütter, passend zum Jahresthema
2023 von kunst-projekte „SPRACHE. Literatur sehen, Bilder hören. Systeme der Kommunikation“.

Gloria Damijan und Herbert Lacina sind sowohl im Bereich zeitgenössische experimentelle
Improvisation als auch im Bereich Bildende Kunst tätig. In ihrer Ausstellung präsentieren sie Exponate
(Damijan Zeichnungen und Lacina digitale Grafiken – Zyklus „Setzkasten“), die sich mit dem Einfluss von
Literatur auf das bildnerische Schaffen auseinandersetzen. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die
kontinuierliche Zusammenarbeit mit Schriftsteller:innen. Dabei spielen die Transformation von Stimmungen,
kompositorischen und strukturellen Elementen, aber auch der direkte Bezug auf ein bestimmtes Gedicht
eine Rolle: zum Beispiel von den Schriftstellerinnen Melitta Urbancic* und Astrid Nischkauer und dem
Schriftsteller Erich Fried, der in seinem Werk sowohl zeitlich als auch thematisch eine enge Verwandtschaft
zu Urbancic aufweist.

Bei der Vernissage gestalten Damijan und Lacina zusammen mit der Schauspielerin Gabriela Hütter eine
etwa dreißigminütige Lesung mit Musik, in der sie die hochsensible Poesie von Melitta Urbancic dem
Publikum näherbringen. Die Gedichte aus ihrem Lyrikband „Unter Sternen“ (2022 herausgegeben von
Agneta Hauber und Astrid Nischkauer im Verlag Theodor Kramer Gesellschaft) beschreiben einerseits
Fluchterfahrung, Heimatlosigkeit, Verlust, Trauer, andererseits Neubeginn, Trost, Hoffnung, Zuversicht. Diese
Ambivalenz spiegelt sich in der musikalischen Interpretation durch Herbert Lacina (Percussion, Klangobjekte)
und Gloria Damijan (Berimbau, Percussion, Klangobjekte, Stimme) wider: Vielschichtige, vibrierende, zarte
Klangflächen gehen in raue Klangstrukturen über bis sie in abstrakte, polyphone Melodiegefüge münden,
um sich unvermittelt in skulpturale Klangformen zurück zu verwandeln.
Die Rezitation von Gabriela Hütter macht Urbancic‘ feines Gespür für Sprachrhythmus, für das Kreieren von
inneren Bildern durch Sprache, für das präzise und unpathetische Schildern tief empfundener Emotionen
erfahrbar. Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass Melitta Urbancic auch Bildhauerin war, wodurch sich der
Kreis zum Schwerpunkt des multidisziplinären Arbeitens schließt.

*Die Dichterin, Bildhauerin, Schauspielerin, Übersetzerin und Imkerin Melitta Urbancic wurde 1902 als
Melitta Grünbaum in Wien geboren. Sie studierte Anglistik, Germanistik und Philosophie in Wien sowie in
Heidelberg und Schauspiel bei Max Reinhardt. 1930 heiratete sie den Komponisten und Dirigenten Victor
Urbantschitsch (später änderten sie die Schreibweise des Namens auf Urbancic). 1933 musste die Familie
von Deutschland nach Österreich flüchten, da Melitta Urbancic Jüdin war und sich für die
Friedensbewegung engagiert hatte. 1938 ermöglichte ein Stellentausch Victor Urbancic mit seinem
ehemaligen Studienkollegen Franz Mixa der Familie Urbancic die Emigration nach Island. Melitta Urbancic
starb 1984 in Island.

Veranstaltungsort und Adresse

Cafe Club International C.I., Payergasse 14, 1160 Wien, Österreich

    16. April 2023

  • So
    16.04.2023
    17:00

*Unter Sternen"

Diese Veranstaltung in Wien (Ottakring) wurde von kunstprojekte veröffentlicht. *Unter Sternen" ist den Rubriken Vernissage, Ausstellung, Lesung und Musik zugeordnet.

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